Psychologische Schmerztherapie

    Chronische Schmerzen sind mit erheblichen Einschränkungen im Lebensalltag verbunden. Neben den Schmerzen kommt es häufig auch zu Beeinträchtigungen in anderen wichtigen Bereichen wie Familie, Beruf
    und Freizeit. Probleme wie Verzweiflung, Wut, Verlust von Lebensfreude und zunehmende Einsamkeit können Folgen des lang anhaltenden Leidens unter Schmerzen sein.

    Sie können aber auch eine (Mit-) Ursache der Schmerzen sein. Man weiß heute, dass es zwischen unseren körperlichen und psychischen Vorgängen viele Wechselwirkungen gibt. So finden sich bei einigen Patienten
    psychische Faktoren, die in einem deutlichen Zusammenhang mit dem Schmerzbeginn stehen: familiäre oder berufliche Belastungen, physische oder seelische Extremerfahrungen wie z. B. Gewalterfahrungen oder
    lebensbedrohliche Erkrankungen, andauernde körperliche oder seelische
    Überforderungssituationen, ausgeprägte Neigung, vorrangig die Pflichten zu erledigen und alles schaffen zu wollen.

    Oft geraten Patienten regelrecht in einen Teufelskreis: Anhaltende Schmerzen führen zu körperlichen Veränderungen wie z.B. muskuläre Verspannungen und Fehlhaltungen und zu psychischem Leiden wie z. B.
    Gefühle der Angst, Hilflosigkeit und Hoffnungslosigkeit. Dieses
    wiederum kann das Schmerzerleben verstärken und auf die Dauer mit aufrechterhalten.

    Wann besteht eine Indikation zur psychologischen Schmerztherapie?
    Es gibt zur Zeit kein eindeutiges Messinstrument, mit dem schnell und einfach festgestellt werden kann, ob die Notwendigkeit einer psychologischen Mitbehandlung besteht. Dennoch gibt es Hinweise, auf die der Patient selbst oder auch der behandelnde Arzt aufmerksam werden sollte und die zumindest ein diagnostisches Gespräch mit einem Psychotherapeuten nahe legen, wie z. B.:

    • Mangel an eigenen Strategien zur Schmerzbeeinflussung
    • Depressive Verstimmungen, Ängste oder erhöhte Reizbarkeit
    • Inaktivität und sozialer Rückzug
    • Schwierigkeiten im Umgang mit Stress
    • Konflikte im familiären oder beruflichen Umfeld
    • Medikamentenfehlgebrauch
    • Übermäßige Durchhaltestrategien und übermäßiges Ignorieren
      von Schmerz
Diagnostisches Gespräch
Um eine wirksame Behandlung zu ermöglichen wird zunächst ein diagnostisches Gespräch geführt. Gemeinsam mit dem Patienten werden die Wechselwirkungen zwischen psychischen Faktoren und den
Schmerzen erkundet. Wir berücksichtigen dabei die Individualität des Patienten, seine Lebenssituation und seine Schmerzerkrankung.

Psychologische Behandlung
Ziel der psychologischen Schmerzbehandlung ist es, die Fähigkeiten des Patienten zu verbessern, mit den Schmerzen und ihren Folgen umzugehen. Das kann bedeuten, dass neue Verhaltensweisen im Umgang
mit den Schmerzen aufgebaut, Stressbewältigungsstrategien erlernt und Aktivitäten gefördert werden. Es kann auch bedeuten, dass soziale Kompetenzen aufgebaut und ausgeprägt ängstliche, depressive oder
hilflose Sichtweisen verändert werden. Veränderungen von Einstellungen und auch Verhaltensweisen, die die Lebensqualität des Patienten verbessern und das Leiden vermindern sollen, werden dabei durch verschiedenste psychologische Techniken angestrebt.

Psychologische Schmerztherapie ist aber kein Ersatz für eine medizinische Behandlung chronischer Schmerzen! Vielmehr ist sie eine wichtige Ergänzung, um Schmerzen und damit verbundene Einschränkungen dauerhaft günstig für den Patienten zu beeinflussen.

Im Rahmen der Behandlung in unserem Schmerzzentrum besteht bei Bedarf die Möglichkeit ein Erstgespräch mit einem psychologischen Psychotherapeuten zu führen. Die weitere Planung der Psychotherapie wird im Rahmen der Sprechstunde bepsprochen. Gerne helfen wir Ihnen im Rahmen unserer Möglchkeiten bei der Suche nach einem geeigneten Psychotherapeuten.

Das Konzept
der Behandlung

  • Wirkungsvolle Schmerzbehandlung
  • Anpassung verordneter Schmerzmittel
  • Verbesserung von Beweglichkeit, Kraft und Ausdauer
  • Aufbau von Schmerzbewältigungskompetenz
  • Arbeit mit dem Schmerzerleben

"Uns ist es wichtig, die
Individualität des
Patienten, seiner Lebens-
situation und seiner
Schmerzerkrankung zu
berücksichtigen..."